Container Collective

Am Ostbahnhof, wo sich einst das Arial der Kultfabrik befand, prankt nun ein gigantisches, orangefarbenes Haus – Das „Werk 3“. Dieses bildet den Anfang und das Herzstück des geplanten Großprojekts auf rund 22.000 Quadratmeter im Industriearial im Münchner Osten. Wo einst Traditionsunternehmen wie Pfanni den Standort prägten, soll nun ein einzigartiges Werksviertel entstehen – Ein Kreativquartier mit Flächen für Büros, Kunst, Handel und Entertainment.

Interessant ist bereits der Entstehungszeitraum und was sich aktuell an zwei Seiten des orangenen Quaders abspielt. Hier hat sich das „Container Collective“ niedergelassen – Eine Kleinstadt aus Schiffscontainern, welche aufwendig in individuelle Räume mit Fenstern, Türen, Licht und sogar Beheizung umgestaltet und von unter anderem Sprayer-Legende Loomit äußerlich aufgehübscht wurden. Robinson Kuhlmann, den wir bereits von seiner Bar am Gärtnerplatz, dem Attentat Griechischer Salat oder dem eigenen Skate-Shop SHRN kennen, ist neben Markus Frankl der Schnellen Liebe einer der Betreiber von 15 der 27 Containern.

„Hier ensteht ein Zusammenschluss aus Kreativen und lokalen Unternehmen“, erzählte uns Robinson bei einem Treffen. Das Zentrum der Stadt ist ein gemeinschaftlich nutzbarer Raum, zusammengeschweißt aus drei Containern, der für Ausstellungen oder Live-Konzerte genutzt werden kann. Dazu gibt es einen großen Innenhof, der für Bauern- wie Flohmärkte und beispielsweise Open-Air-Filmvorführungen herhalten soll.
Neben dem Webradiosender „Radio 80000“, der sich zusammen mit dem Plattenlabel Public Possession einen Container teilt, beziehen hier nach und nach selbstständige Grafiker, kleine Werkstätten und Showrooms für Bildhauer und Motorrad-Bastler, eine Cocktailschule und ein Pop-Up-Store, der spätestens alle zwei Wochen neu bespielt werden soll, die Schiffscontainer.

Ausserdem gibt es bereits die „Kaserne De Janeiro“ – ein gemütliches Café, das von Neville, dem Bruder von Robinson, betrieben wird. Hier gibt neben gutem Kaffee frisch gepresste Säfte, Sandwiches und ein paar süße Leckereien. Schon bald soll ein Stockwerk darüber auch eine Bar mit kleinem Restaurant und Dachterasse entstehen.
„Das Projekt wird nie beendet sein und soll sich stetig weiterentwickeln und verändern. Es könnte sein, dass sich manche Container schon nach sehr kurzer Zeit wieder komplett verändern.“
Ein spannendes und fantastisches Projekt, auf dessen Startschuss wir uns bereits sehr freuen! Offiziell losgehen soll es in der ersten März-Woche. Angelegt ist die kleine Stadt bislang auf 3 Jahre – Es ist aber davon auszugehen, dass sie noch etwas länger bestehen darf.

www.facebook.com/containercollective

 

Fotos: Moritz Butschek / Two In A Row