Fotografien von Albert Renger-Patzsch in der Pinakothek der Moderne

Der nächste Ausstellungstipp, den man für die freie Zeit zwischen den Jahren einplanen kann, dreht sich um den Fotografen Albert Renger-Patzsch. Er war Mitbegründer der Bewegung der „Neuen Sachlichkeit“, die das Romantisieren in der Kunst durch eine nüchterne Dokumentation des Realen ersetzte.
Am 27. September jährte sich nämlich zum 50. Mal der Todestag des Industrie- und Sachfotografen, der mit klaren Darstellungen von industriellen Objekten, Alltagsgegenständen und Architektur einen richtungsweisenden Beitrag für die Bildästhetik der Fotografie der Moderne leistete.

Aus diesem Anlass zeigt nun „Albert Renger-Patzsch. Ruhrgebietslandschaften“ erstmals 83 fotografische Arbeiten aus den Beständen der Stiftung Ann und Jürgen Wilde in der Pinakothek der Moderne. In den Jahren 1927-1935 nahm Albert Renger-Patzsch eine umfassende fotografische Serie von Stadtrand- und Haldenlandschaften, Vorstadtsiedlungen, Schrebergärten und Zechenanlagen im Ruhrgebiet auf. Diese Werkgruppe stellt eine der wenigen nicht auftragsgebundenen Arbeiten Renger-Patzschs dar. Mit ihrer zurückhaltenden Emotionalität und kompositionellen Klarheit markieren die Aufnahmen eine signifikante Position im künstlerischen Genre Landschaft, wie sie beispielsweise in der zeitgleichen Malerei selten zu finden ist. Rund 80 Jahre nach ihrer Entstehung sind Albert Renger-Patzschs Ruhrgebietsfotografien aktueller denn je. Sie geben einen visuellen Kommentar zur heutigen Diskussion um Urbanität, Zersiedlung und Umnutzung von Folgelandschaften.

 
noch bis 23. April 2017
Pinakothek der Moderne (Barerstraße 40)
Täglich von 10 – 18 Uhr (außer Do: 10 – 20 Uhr, Mo: geschlossen)
Eintritt: 10€ (ermäßigt 7€, sonntags: 1€)

 
Fotos: Albert Renger-Patzsch (Archiv Ann und Jürgen Wilde/VG Bildkunst, Bonn)