KonterKunst: Farbe ist Ballast

Triste Betonplatten, kalter Stahl und eingerissene Wände. Andreas Peiffer transportiert das Baumaterial von der Baustelle ins Museum und spielt mit Größe und Gewicht, fast wie Herkules. Die Lothringer13 ist kaum wieder zu erkennen.

Der Name ist Programm. In „Farbe ist Ballast“ verzichtet Andreas Peiffer auf Farbe und arbeitet vor allem mit massiver Masse. Auf der einen Seite der Halle schwebt eine Betontreppe verkehrt herum in der Luft, als hätte die Schwerkraft für einen Moment geträumt und die Anziehung vernachlässigt. Auf der anderen Seite bohrt sich blanker Stahl in die Wand und bringt sie aus dem Gleichgewicht. Dort wo die Spannung zu groß ist, biegen sich scharfe, weiße Ecken in Richtung Betrachter, der Boden sieht aus wie mit Puderzucker bestäubt, so viel Putz ist unter dem Druck schon zu Boden gegangen. Peiffer ist gelernter Holzbildhauer und Steinmetz, kein Wunder also, dass er den Spagat zwischen Konstruktion und Destruktion wagt und der sonst üblichen Harmonie einer Galerie, zentnerschweres Gewicht entgegen setzt.


Bilder: © Installationen von Andreas Peiffer, Ausstellungsansicht Johannes Naumann

Andreas Peiffer
„Farbe ist Ballast“

Lothringer13
bis 18.08.2013
Di-So 11 – 19h
öffentliche Führung Di 17.30h