KonterKunst: Psychobuilding

„Kunst ist frech, sexy und unangepasst“ steht, mehr schnell geschmiert als künstlerisch verziert, an der Wand der Akademie der Künste. Passt eigentlich ganz gut zu den kunstvollen, bunten und individualistischen Diplom-Werken der Absolventen. „Psychobuilding“ ist eines davon und erzählt von Angst, Konfrontation und Psychologie.

Im Gartenhaus ist es dunkel. Korbinian Jaud stellt mit seiner Diplomarbeit die Geschichte eines Mannes dar, der genug hat vom alltäglichen Entscheidungs-Wust und sich vor der Außenwelt versteckt. Hinter zugezogenen Vorhängen und verschlossener Tür entzieht er sich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Über die drei Etagen des Gartenhauses kann man als Besucher die Geschichte des Mannes mitverfolgen. Zusehen, wie er sich mehr und mehr von den einfachsten Alltagsgegenständen bedroht fühlt und zu halluzinieren beginnt. Er denkt an Arbeiter, die sein Haus untergraben und ihn im Schlaf in die unterirdische Tiefe ziehen.

Auf Karteikarten, riesigen Modellen und Slow-Motion-Filmen versucht sich Jaud an einer in Kunst übersetzten Psychoanalyse. Er gräbt nach dem Unbewussten, Verdrängten und Vergessenen. Aber nicht bedrohlich, eher wie ein friedliches Märchen. Sogar mit Happy End – sobald man die Gartenhaustür wieder hinter sich schließt wartet schon das Tageslicht.

 

„Psychobuilding“
Korbinian Jaud
Diplomausstellung
Akademie der Bildenen Künste

Gartenhaus der Kunst
Akademiestr. 2-4

Nur noch heute bis 20:00 Uhr

Eintritt frei

(Bilder © Ramona Drosner for twoinarow.com)