Dj CreDes (Plattenkonferenz/ bespmusic) im Interview

Von Kassel nach München hat Dj CreDes eine lange musikalische Vergangenheit hinter sich. Gesigned auf bespmusic hat er sich nicht zuletzt als Mitglied der aktiven Plattenkonferenz über diverse außergewöhnliche Veranstaltungen einen Namen in München gemacht.

Wie kamst du zur Musik und zum Auflegen?
Mit der Musik hat das bei mir bereits sehr früh angefangen, da ich väterlicherseits aus einer Musikerfamilie stamme. Seit ich denken kann, hörten und spielten wir bei uns zu Hause Musik. Das Musikspektrum reichte dabei in meiner Kindheit von Klassisch über Folklore bis hin zur Beatmusik. Besonders der Einfluss meines musikverliebten Vaters hat mich in diesem Zusammenhang stark geprägt. Lange habe ich dann während meiner Teenagerzeit Hip-Hop gehört, bis ich im Laufe der 21er angefangen habe mich intensiv mit elektronischer Musik zu beschäftigen (beides vor allem aus den Staaten). Mit Auflegen habe ich im Sommer 2007 in Kassel begonnen. Da ich damals neu in der Stadt war, habe ich von da an jede freie Minute alleine in meiner kleinen Studentenbude an den 1210ern gestanden. Stück für Stück bin ich in eine tolle elektronische Szene in Kassel gewachsen, bis ich 2010 vom Deephouse-Label bespmusic gesigned wurde. Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann sehr intensiv mit den beiden Heads Zoka Matic und Markus Sittig zusammengearbeitet, was nicht immer leicht war. Sowohl das Label als auch der ARM-Club, mit dem wir stark verbunden sind, stehen sehr im Fokus der Kasseler Szene. 2011 folgte die erste Release auf dem Label. Die eigene Vinylrelease war und ist ein wahrgewordener Traum, für den ich Zoka und Markus stets dankbar sein werde.

Wie kamst du in die Plattenkonferenz-Familie und was ist deine Aufgabe in dieser?
Chris Zeitlmeier habe ich im Rahmen zweier Gigs kennengelernt. Uns war ziemlich schnell klar, dass es hier eine gemeinsame Basis an Musikverrücktheit und Einsatzwillen gibt. Wir haben dann im Sommer 2011 unser erstes Sonntags-OpenAir in der Großmarkthalle München organisiert. Total beeindruckt von der positiven Energie dieses Tages haben wir 3 Wochen später an gleicher Stelle nochmals ein OpenAir organisiert und gespielt. Was dann von Samstagmittag bis Sonntagfrüh abgelaufen ist, gehört in meiner persönlichen Liste der Magic Moments ganz nach oben. Zur Peak haben auf diesem kleinen Platz in der Großmarkthalle schätzungsweise 600 Menschen einfach nur eine tolle Zeit gehabt. Es wurde getanzt, geraucht, getrunken, geliebt bei Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Bekomme heute noch eine Gänsehaut, wenn ich daran denke. Chris und ich sind dann noch sonntagnachmittags in einem Biergarten gelandet, seit diesem Zeitpunkt sind wir zudem sehr gute Freunde geworden. Mit meinem Umzug Anfang 2012 nach München bin ich konsequenterweise Resident-DJ der Plattenkonferenz geworden. Meine Aufgabe dort. Hehe. First Lady.

Welche drei Tracks dürfen in deinem aktuellen Set nicht fehlen?
Fur Coat feat. Cari Golden – You and I (Amirali Rmx),
Kris Menace – Falling Star,
Anja Schneider & Sebo K – Rancho Relaxo, der Classictune im Set z. Z.

Welcher Auftritt ist dir am positivsten in Erinnerung geblieben?
Hier gibt es einige positive Erinnerungen an Locations wie z.B. das ARM in Kassel und das Harry Klein sowie Art Babel oder das bereits angesprochene OpenAir in der Großmarkthalle, allesamt in München. Aber auch die back2back-Sessions insbesondere mit Benna und Chris Zeitlmeier waren toll. Den für mich persönlich wichtigsten Gig habe ich allerdings für die meisten völlig unbemerkt in der kleinen Lolita, ein HouseCafé in Kassel im Mai 2011 gespielt. Die Geschichte dahinter ist weitgehend privat. Na ja, in dieser Zeit musste ich lernen wichtigen Dingen im Leben die entsprechende Bedeutung einzuräumen und Unwichtiges zurückzustellen oder ganz sein zu lassen. Das Set von diesem Abend hat mir dabei geholfen, war wie eine ganz persönliche Befreiung für mich und hat mir nochmal deutlich gemacht warum ich auflege – aus Liebe zur Housemusik.


Die Plattenkonferenz im Art Babel

Was sind deine Hot-Spots in München?
Im Moment ist das definitiv das Art Babel. Die Räumlichkeiten in Verbindung mit dem Team From Hell sind einfach genial und wir von der Plattenkonferenz freuen uns sehr, Teil dieser Familie zu sein. Grundsätzlich bin ich ein Freund von Off-Locations, wenig organisierter Strukturen und wechselnder Räumlichkeiten. Nichtsdestotrotz gibt es natürlich eine Menge toller Clubs in München, wie das Bob Beaman, das Chaca Chaca oder die Rote Sonne. Persönlicher Favorit ist und bleibt allerdings das Harry Klein. Meiner Meinung nach einer von wenigen etablierten Clubs, die es schaffen, über Jahre(zehnte) weltweite Hot-Spots in Sachen elektronischer Tanzmusik zu sein.

Auf was dürfen wir uns als nächstes von dir freuen?
In naher Zukunft werde ich vor Allem quer durch Deutschland viel on Tour sein. Konkrete Projekte sind natürlich geplant. Das Aufzählen dieser im Sinne einer Leistungsschau ist allerdings nicht mein Ding. Vielmehr geht es mir darum mit den Leuten, mit denen ich bis jetzt so freundschaftlich sowie loyal zusammenarbeiten durfte, weiterzumachen und step-by-step voranzukommen. Meine ganz persönlichen Ziele sind insbesondere stets authentisch zu sein und Spaß dabei zu haben, die Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten an den Decks sowie die gemeinsame Arbeit und das Auflegen als Team mit meinem guten Freund und tollen DJ Chris Zeitlmeier.

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Kommentare

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