Ein Interview mit Raúl Duque

Hallo, mein Name ist Johannes Tochtermann oder auch Jopi und ich „studiere“ Musikproduktion im letzten Semester. Nebenbei bin ich ab und zu eine helfende Hand bei Gomma Records, wo ich vor 2 Jahren ein Praktikum absolviert habe.

Dort hatte ich unter anderem die Ehre, beim letzten Munk-Album „The Bird and the Beat“ tontechnisch mitzuhelfen.
Darüber hinaus lege ich unter dem Namen Raoul Duke / Raúl Duque in Münchner Clubs und Bars und bei meiner Veranstaltung „Diskoko“ auf. Zu Diskoko gibt es auch eine Internetseite, die im Moment aber leider unter starker Inaktivität – bedingt durch Uni-Stress – leidet. Das wird sich aber bald wieder ändern.

Wann und wieso hast du mit dem Auflegen bzw. Produzieren / Musik machen angefangen?
So richtig habe ich erst mit 18 angefangen aufzulegen. Davor fand das Ganze eher im kleineren Rahmen auf privaten Parties statt. Musik hat mich schon mein ganzes Leben fasziniert und auch immer einen großen Teil meiner Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Als Kind habe ich Geige gespielt, das aber im jungen Teenager-Alter leider wieder aufgegeben. Später habe ich mich an der Gitarre versucht und wollte auch eigene Sachen machen – jedoch mit eher wenig zufriedenstellendem Ergebnis. Anders als beim Auflegen, wo ich schnell die Freude darin fand, anderen Leuten musikalisch einen schönen Abend zu bescheren und sie zum Tanzen/Abgehen zu bringen. Auch die technische Seite der Musik und die Dinge, die passieren, wenn Musik produziert wird, haben mich immer mehr in den Bann gezogen, so dass ich mich dann entschloss, Musikproduktion zu studieren. Da lernte ich dann recht schnell ziemlich viele Dinge, die mich weiterbrachten. Ich fing an, mich mit Synthesizern und Drum-Machines zu beschäftigen und die Motivation, eigene Sachen zu machen, stieg wieder an. Inzwischen gibt es auch schon ein paar Tracks, mit denen ich zufrieden bin.

Ein paar Tracks und Künstler, die dich inspirieren:
Da wird’s schwierig, sich auf einige wenige zu reduzieren. Generell fasziniert mich Disco, Discofunk, früher House (v.a. aus Chicago und New York, aber auch Manchester) und alles, was sich heutzutage auf diese Zeit bezieht. Diese Musik lege ich auch hauptsächlich auf.
Inspiration ziehe ich aber auch aus vielen anderen Sachen. Es gibt auch Stücke in der klassischen Musik und im Jazz, an denen ich mich einfach nicht satt hören kann.
Aber um ein paar Namen zu nennen:
Frankie Knuckles & Jamie Principle – „Your Love“, Marshall Jefferson – „Move Your Body“, Mr. Fingers – „Can You Feel It“, Ralphi Rosario, Larry Levan, Chic;
Auch viele aktuelle Leute sind brilliant, wie z.B. Breakbot, Todd Terje, Jacques Renault, Tensnake
Was die Münchner Labels Gomma und Permanent Vacation rausbringen, ist meiner Meinung nach auch richtig gut. Das setzt München schon auf die Landkarte und bereichert die Stadt kulturell.

Welcher Dj-Gig / Auftritt ist dir bisher am positivsten in Erinnerung geblieben und wieso?
Generell bleiben alle Abende, an denen die Leute großen Spaß haben und die Stimmung am Kochen ist, besonders im Gedächtnis. Es waren natürlich auch tolle Erlebnisse, als ich außerhalb Münchens eingeladen wurde, aufzulegen. So kam ich dazu, in Treviso/Italien, in Zürich im Abart Club und in der Stuttgarter Kunstakademie zu spielen.

Auf welche Projekte von dir können wir uns in Zukuft freuen?
Innerhalb des letzten Jahres habe ich mir ein kleines Studio aufgebaut, das ich nun bald intensiv nutzen möchte, sowohl für eigene Sachen, als auch, um als Tontechniker für andere zu arbeiten. Dann möchte ich häufiger DJ-Mixes machen, mich an Edits versuchen und auch mehr an eigenen Stücken arbeiten. Da wird sicherlich das ein oder andere auch seinen Weg auf Soundcloud bzw. auf diskoko.de finden.

diskoko.de